Das Frühstück in Süchbaakar fällt spärlich aus: 2 Scheiben Brot, 2 Scheiben Salami, ein Ei und eine halbe saure Gurke. Die Teller hinterlassen wir leer.
Kurz danach sind wir auf der Strecke und raus aus der Sandstadt. 20 km später erreichen wir die Grenze zu Russland.
Noch wussten wir nicht, was uns für ein Marathon bevor stand.
Zunächst hält man vor einer Schranke für die übliche Passkontrolle. Gleichzeitig bekommt man den Zettel zum Stempelsammeln überreicht. Am nächsten Tor gibt es nochmal einen Pass- und Fahrzeugscheincheck. Und schon trennten sich Steffs und Chris' Wege von unseren, da wir noch unsere Motorräder auszollen mussten.
Für Paul und mich hieß es nun warten, denn die junge Dame vom 'Border broker' nahm sich unserer Sache an: ein Dokument hier, eines da, da 5min warten, dort 10. Während Paul und ich geistreiche Gespräche führen, verstreicht die Zeit. Zwischenzeitlich ist die Brokerin ganz verschwunden. Als sie wiederkommt versucht sie in sehr gebrochenem Englisch auf einem 'Spaziergang' außerhalb des Grenzhauses über 'Broker Tax' zu sprechen. Zwei Anläufe werden von Ihr unternommen, beide Male zucken wir mit den Schultern. Wir vermuten, dass wir Bakschisch zahlen sollen, denn wir hatten bereits eine Servicegebühr für das einzollen bezahlt. Schlussendlich lagen wir falsch, denn am Ende mussten wir die Gebühr in Höhe von 50€ doch zahlen, aber mit Quittung! Eigentlich sind wir bereits fertig, aber es müssen noch ein paar Daten weggesendet werden. Zum unserem Glück ist das Netzwerk ausgefallen und wir dürfen noch eine Stunde in der Sonne schmoren bevor wir "freigelassen" werden.
Alle gesammelten Stempel am Ausgang abgeben und mit vollem Elan in den russischen Teil der Grenzanlage.
Im Befehlston wird uns gesagt wo wir zu parken haben und welche Dokumente auszufüllen sind. Natürlich komplett in russisch, es dauert eine Weile bis uns eine englische Entsprechung gezeigt wird. Dann der Gleiche blabla wie auf der mongolischen Seite.
Alles zusammen hat uns die Grenze 6 Stunden gekostet! Es ist nun halb vier und wir wollen beziehungsweise müssen noch nach Ulan Ude, da wir dort eine Unterkunft gebucht haben.
Chris und Steff haben in einem grenznahen Café gewartet und sind froh uns zu sehen. Da der Mobilfunk nicht gearbeitet hat, konnten sie auch nicht wissen was mit uns los war.
Wir palavern nicht lange und brechen direkt auf. Die seichten grün bewiesten mongolischen Berge werden schnell von bewaldeten Bergen abgelöst. Die Strasse määndert verlassen vor sich hin. Der Asphalt ist grösstenteils in gutem Zustand, aber schon hier bekommen wir erste Eindrücke von "russischen Baustellen". Diese werden ungefähr 10 Meter bevor sie losgehen mit Schildern markiert. Wenn man sich vorstellt, dass man die gut geteerte Strasse mit ca. 90-95 km/h ankommt und es dann einen derben ins Fahrwerk gibt, da mit einem Mal der Asphalt zu Ende und die fieseste Buckelpiste beginnt. Diese Strecken haben Schlaglöcher gross und tief wie Medizinbälle, Verwehungen, tiefe Fahrrinnen und grobe Steine bzw. Sand ist auch dabei. Diese Strecken dauern nur ca. 5 bis 20 Kilometer an bevor sie mit einem Schlag wieder zu Asphalt werden.
Aber wie schon erwähnt, diese Strecken hier sollten nur ein Vorgeschmack sein.
Wir erreichen spät Ulan Ude. Wir befürchten schon nichts mehr zum Abendessen zu bekommen, aber wir haben Glück und finden noch ein nettes Restaurant mit Blick auf den Stadtplatz und Leninkopf. Wenn eine russische Stadt etwas auf sich hält, dann ist immer irgendwo ein Lenin zu finden.
Der nächste Tage beginnt organisatorisch. Steff muss seine Taschen nähen lassen. Paul und ich müssen nochmal in die Innenstadt, da unsere Motorradverzollungsdokumente wieder in die Mongolei müssen. Das ist eine grössere Aktion, so dass wir ins Hotel zurückhetzen, damit wir geradeso 5 min vor um 12 Uhr auschecken können.
In Turka, an der Ostseite des Baikals gelegen, wollen wir Aleksej treffen. Am Vorabend hat er uns Bilder von seinem Campingplatz direkt am Wasser geschickt. Unsere Idee Gesellschaft zu leisten fällt flach, weil zu viel Wasser von oben kommt, dazu hat sich die Temperatur merklich abgekühlt. Auf schön kurviger Strecke geht es in ein Dorf nördlich von Turka, auch Aleksej hat sich ins trockene geflüchtet.
Triefnass kommen wir an und trinken erstmal gemeinsam Tee und Essen russische Donuts (anstatt des Lochs gibt es Marmelade, viel besser als das Original). Da es Nachmittag ist und wir den Tag nicht schon besiegeln wollen entscheiden wir uns noch weiter nördlich nach Ust-Barguzin zu fahren. Glücklicherweise ziehen sogar die Wolken auf und es hört auf zu regnen.
Dafür blutet heute noch mal richtig mein Herz: die russischen Baustellen zeigen sich von ihrer besten Seite, da es geregnet hat werden sie noch glitschig dazu. Meine Kollegen bügeln ohne Kompromisse über alles drüber. Qdu muss wohl oder übel auch. Ich leide mit der Kleinen. Dann kommt wieder ein kurzes Stück Asphalt und nochmal eine quälend lange Baustelle. Das Wetter hat mittlerweile wieder zugezogen, es hat 15°C und wir sind in Ust-Barguzin. Bei eine internetären Unterkunftsplattform ist bereits alles ausgebucht. Steff hatte sich etwas abgespeichert, leider befindet es sich nicht da wo es sein sollte. Fragen hilft und wir kommen an ein Grundstück mit einem kleinen Schild was eine 8,8-Sterne Bewertung darstellt. Die Besitzerin meint es ist ausgebucht, wir könnten noch Notplätze bekommen. Dazu muss sich die Gruppe aufteilen und wir bekommen die Schlafgelegenheit inklusive Halbpension für 13 €! Geschenkt, da die Besitzerin selbst kocht und es hervorragend schmeckt.
Das Grundstück erweist sich als urig. Pflanzen dürfen wild wuchern und setzen das massive Holzhaus in Szene. Sogar eine Sauna ist dabei, die natürlich auch ausprobiert wird.
Am nächsten Morgen drehe ich eine Runde durch Ust-Barguzin. Es ist nichts los, Samstag um 8. Nur ein paar Streuner laufen durch die Strassen und bellen verschämt. Die Sandwege sind noch feucht vom Regen in der Nacht. Die Holzhäuser sind alle hinter hohen Zäunen verbarrikadiert. Die Schule und das Krankenhaus haben auch schon bessere Zeiten erlebt. Ich frage mich, was die Leute bewegt hier zu bleiben. Es gibt nur einen kleinen Tante Emma laden. Die Tankstelle besteht aus zwei Säulen. Womit verdient man hier seinen Unterhalt. Ich werde keine Antwort auf diese Fragen bekommen.
Da wir im Regen so gut wie gar nichts vom Baikalsee mitbekommen haben, wollen wir heute nochmal an das Ufer fahren. Wir überqueren den Barguzin der hier in den See mündet und fahren eine befestigte Sandstrecke raus auf eine Halbinsel. Auf halber Strecke sehen wir das erstemal den Baikal. Wie ein Meer liegt er vor einem. Die Wellen sind gut einen halben Meter hoch. Mir fällt in dem Moment kein See ein, bei dem ich überhaupt schon mal solche Wellen wahrgenommen hätte. Fantastisch. Der Sandstrand lässt einen denken man sei am Meer, nur das Wasser schmeckt nicht salzig.
Nach einer guten halben Stunde des Geniessens geht es weiter nordwärts, das Ziel für heute ist der Anfang der Route 110, eine Offroad-Legende unter den russischen Strassen. Um dahin zu kommen fahren wir bereits 80% nur Offroad. Die Landschaft ändert sich mit jedem Kilometer. Erst geht es durch tiefe Nadel- und Birkenwälder, dann fahren wir entlang des Barguzins der sich in eine grosses Delta mit zahlreichen Wasserarmen aufgefächert hat. Linkerhand erhebt sich eine kolossale Bergkette die mich an die Alpen erinnern lassen. Unterhalb schiessen 5 Jungs auf ihren Mopeds über die breiten Pisten. Das macht mittlerweile richtig Spass!!!
Auf der Mitte der Strecke halten wir bei einem buddhistischen Kloster. Keiner von uns hätte so einen Bau hier in der Wildnis erwartet! Aleksej möchte uns noch den Pilgerpfad zeigen. Es ist mittlerweile ziemlich warm, und die Strecke bergaufwärts trägt auch nicht zur Kühlung bei. Oben angekommen geben ca. 50 Gläubige im Kreis durch hunderte markierte Bäume hindurch. Zum Schluss verbeugen sie sich vor einem riesigen Findling und sprechen ihr Gebet.
Auf dem Weg nach oben haben wir fleissig an den Gebetstrommel gedreht, auf dem Weg nach unten lassen wir sie liegen, wir wollen wieder auf die Bikes.
Die breite Piste wird zum zweispurigen Pfad und in einer Art Feriendorf. Das es wieder mit tröpfeln angefangen hat, melden wir uns für eine Ferienwohnung an. Die besteht aber nur aus einem Raum mit kleiner Küche und vier Betten. Hauptsache ein Dach über dem Kopf. Sobald wir heraustreten haben wir Mückenschwärme um uns, dass ist echt anstrengend, da wir uns nur mit fuchtelnden Armen bewegen und unterhalten können.
Erst fragen wir uns, weshalb dieser Ort so feriendorfähnliche Züge hat, finden aber bald heraus, dass es hier heisse Quellen gibt! Das wird natürlich ausprobiert, in der Hoffnung das uns absorbierter Geruch nach faulem Ei die Mücken vertreibt. Denkste!
Geschafft schlafen wir ein. Morgen geht es dann zum Barguzin herunter. Der muss gequert werden, und dann beginnt die Route 110! Wir sind gespannt, denn wir haben schon von einigen Expedition gehört, die umkehren mussten aufgrund von Hochwasser...
PS: russische Leckereien
Auch ein Highligt des Hotels... |
Kurz danach sind wir auf der Strecke und raus aus der Sandstadt. 20 km später erreichen wir die Grenze zu Russland.
Neverending road... |
Noch wussten wir nicht, was uns für ein Marathon bevor stand.
Zunächst hält man vor einer Schranke für die übliche Passkontrolle. Gleichzeitig bekommt man den Zettel zum Stempelsammeln überreicht. Am nächsten Tor gibt es nochmal einen Pass- und Fahrzeugscheincheck. Und schon trennten sich Steffs und Chris' Wege von unseren, da wir noch unsere Motorräder auszollen mussten.
Für Paul und mich hieß es nun warten, denn die junge Dame vom 'Border broker' nahm sich unserer Sache an: ein Dokument hier, eines da, da 5min warten, dort 10. Während Paul und ich geistreiche Gespräche führen, verstreicht die Zeit. Zwischenzeitlich ist die Brokerin ganz verschwunden. Als sie wiederkommt versucht sie in sehr gebrochenem Englisch auf einem 'Spaziergang' außerhalb des Grenzhauses über 'Broker Tax' zu sprechen. Zwei Anläufe werden von Ihr unternommen, beide Male zucken wir mit den Schultern. Wir vermuten, dass wir Bakschisch zahlen sollen, denn wir hatten bereits eine Servicegebühr für das einzollen bezahlt. Schlussendlich lagen wir falsch, denn am Ende mussten wir die Gebühr in Höhe von 50€ doch zahlen, aber mit Quittung! Eigentlich sind wir bereits fertig, aber es müssen noch ein paar Daten weggesendet werden. Zum unserem Glück ist das Netzwerk ausgefallen und wir dürfen noch eine Stunde in der Sonne schmoren bevor wir "freigelassen" werden.
Alle gesammelten Stempel am Ausgang abgeben und mit vollem Elan in den russischen Teil der Grenzanlage.
Im Befehlston wird uns gesagt wo wir zu parken haben und welche Dokumente auszufüllen sind. Natürlich komplett in russisch, es dauert eine Weile bis uns eine englische Entsprechung gezeigt wird. Dann der Gleiche blabla wie auf der mongolischen Seite.
Alles zusammen hat uns die Grenze 6 Stunden gekostet! Es ist nun halb vier und wir wollen beziehungsweise müssen noch nach Ulan Ude, da wir dort eine Unterkunft gebucht haben.
Im Zollgebäude |
Chris und Steff haben in einem grenznahen Café gewartet und sind froh uns zu sehen. Da der Mobilfunk nicht gearbeitet hat, konnten sie auch nicht wissen was mit uns los war.
Wir palavern nicht lange und brechen direkt auf. Die seichten grün bewiesten mongolischen Berge werden schnell von bewaldeten Bergen abgelöst. Die Strasse määndert verlassen vor sich hin. Der Asphalt ist grösstenteils in gutem Zustand, aber schon hier bekommen wir erste Eindrücke von "russischen Baustellen". Diese werden ungefähr 10 Meter bevor sie losgehen mit Schildern markiert. Wenn man sich vorstellt, dass man die gut geteerte Strasse mit ca. 90-95 km/h ankommt und es dann einen derben ins Fahrwerk gibt, da mit einem Mal der Asphalt zu Ende und die fieseste Buckelpiste beginnt. Diese Strecken haben Schlaglöcher gross und tief wie Medizinbälle, Verwehungen, tiefe Fahrrinnen und grobe Steine bzw. Sand ist auch dabei. Diese Strecken dauern nur ca. 5 bis 20 Kilometer an bevor sie mit einem Schlag wieder zu Asphalt werden.
Aber wie schon erwähnt, diese Strecken hier sollten nur ein Vorgeschmack sein.
Wir erreichen spät Ulan Ude. Wir befürchten schon nichts mehr zum Abendessen zu bekommen, aber wir haben Glück und finden noch ein nettes Restaurant mit Blick auf den Stadtplatz und Leninkopf. Wenn eine russische Stadt etwas auf sich hält, dann ist immer irgendwo ein Lenin zu finden.
Leninkopf in Ulan Ude |
Vitamine sind auch mal gut |
Der nächste Tage beginnt organisatorisch. Steff muss seine Taschen nähen lassen. Paul und ich müssen nochmal in die Innenstadt, da unsere Motorradverzollungsdokumente wieder in die Mongolei müssen. Das ist eine grössere Aktion, so dass wir ins Hotel zurückhetzen, damit wir geradeso 5 min vor um 12 Uhr auschecken können.
In Turka, an der Ostseite des Baikals gelegen, wollen wir Aleksej treffen. Am Vorabend hat er uns Bilder von seinem Campingplatz direkt am Wasser geschickt. Unsere Idee Gesellschaft zu leisten fällt flach, weil zu viel Wasser von oben kommt, dazu hat sich die Temperatur merklich abgekühlt. Auf schön kurviger Strecke geht es in ein Dorf nördlich von Turka, auch Aleksej hat sich ins trockene geflüchtet.
Blaubeeren-Snack an der Tanke mit der Sammlerin |
Treffen mit Aleksej und Planung der weiteren Tour |
Dafür blutet heute noch mal richtig mein Herz: die russischen Baustellen zeigen sich von ihrer besten Seite, da es geregnet hat werden sie noch glitschig dazu. Meine Kollegen bügeln ohne Kompromisse über alles drüber. Qdu muss wohl oder übel auch. Ich leide mit der Kleinen. Dann kommt wieder ein kurzes Stück Asphalt und nochmal eine quälend lange Baustelle. Das Wetter hat mittlerweile wieder zugezogen, es hat 15°C und wir sind in Ust-Barguzin. Bei eine internetären Unterkunftsplattform ist bereits alles ausgebucht. Steff hatte sich etwas abgespeichert, leider befindet es sich nicht da wo es sein sollte. Fragen hilft und wir kommen an ein Grundstück mit einem kleinen Schild was eine 8,8-Sterne Bewertung darstellt. Die Besitzerin meint es ist ausgebucht, wir könnten noch Notplätze bekommen. Dazu muss sich die Gruppe aufteilen und wir bekommen die Schlafgelegenheit inklusive Halbpension für 13 €! Geschenkt, da die Besitzerin selbst kocht und es hervorragend schmeckt.
Das Grundstück erweist sich als urig. Pflanzen dürfen wild wuchern und setzen das massive Holzhaus in Szene. Sogar eine Sauna ist dabei, die natürlich auch ausprobiert wird.
Gefrorene Hand |
Mistwetter und löchrige Strassen |
Unterkunft in Ust-Barguzin |
Leckere Hausfrauskost am Abend |
Morgenspaziergang durch Ust-Barguzin |
Am nächsten Morgen drehe ich eine Runde durch Ust-Barguzin. Es ist nichts los, Samstag um 8. Nur ein paar Streuner laufen durch die Strassen und bellen verschämt. Die Sandwege sind noch feucht vom Regen in der Nacht. Die Holzhäuser sind alle hinter hohen Zäunen verbarrikadiert. Die Schule und das Krankenhaus haben auch schon bessere Zeiten erlebt. Ich frage mich, was die Leute bewegt hier zu bleiben. Es gibt nur einen kleinen Tante Emma laden. Die Tankstelle besteht aus zwei Säulen. Womit verdient man hier seinen Unterhalt. Ich werde keine Antwort auf diese Fragen bekommen.
Da wir im Regen so gut wie gar nichts vom Baikalsee mitbekommen haben, wollen wir heute nochmal an das Ufer fahren. Wir überqueren den Barguzin der hier in den See mündet und fahren eine befestigte Sandstrecke raus auf eine Halbinsel. Auf halber Strecke sehen wir das erstemal den Baikal. Wie ein Meer liegt er vor einem. Die Wellen sind gut einen halben Meter hoch. Mir fällt in dem Moment kein See ein, bei dem ich überhaupt schon mal solche Wellen wahrgenommen hätte. Fantastisch. Der Sandstrand lässt einen denken man sei am Meer, nur das Wasser schmeckt nicht salzig.
Ich war im Baikalsee :) |
Baikalsee |
Na wer kann denn so einem Blick für ein Mittagssnack widerstehen? |
Nach einer guten halben Stunde des Geniessens geht es weiter nordwärts, das Ziel für heute ist der Anfang der Route 110, eine Offroad-Legende unter den russischen Strassen. Um dahin zu kommen fahren wir bereits 80% nur Offroad. Die Landschaft ändert sich mit jedem Kilometer. Erst geht es durch tiefe Nadel- und Birkenwälder, dann fahren wir entlang des Barguzins der sich in eine grosses Delta mit zahlreichen Wasserarmen aufgefächert hat. Linkerhand erhebt sich eine kolossale Bergkette die mich an die Alpen erinnern lassen. Unterhalb schiessen 5 Jungs auf ihren Mopeds über die breiten Pisten. Das macht mittlerweile richtig Spass!!!
Erster Blick auf den Barguzin |
Auf der Mitte der Strecke halten wir bei einem buddhistischen Kloster. Keiner von uns hätte so einen Bau hier in der Wildnis erwartet! Aleksej möchte uns noch den Pilgerpfad zeigen. Es ist mittlerweile ziemlich warm, und die Strecke bergaufwärts trägt auch nicht zur Kühlung bei. Oben angekommen geben ca. 50 Gläubige im Kreis durch hunderte markierte Bäume hindurch. Zum Schluss verbeugen sie sich vor einem riesigen Findling und sprechen ihr Gebet.
Auf dem Weg nach oben haben wir fleissig an den Gebetstrommel gedreht, auf dem Weg nach unten lassen wir sie liegen, wir wollen wieder auf die Bikes.
Die breite Piste wird zum zweispurigen Pfad und in einer Art Feriendorf. Das es wieder mit tröpfeln angefangen hat, melden wir uns für eine Ferienwohnung an. Die besteht aber nur aus einem Raum mit kleiner Küche und vier Betten. Hauptsache ein Dach über dem Kopf. Sobald wir heraustreten haben wir Mückenschwärme um uns, dass ist echt anstrengend, da wir uns nur mit fuchtelnden Armen bewegen und unterhalten können.
Erst fragen wir uns, weshalb dieser Ort so feriendorfähnliche Züge hat, finden aber bald heraus, dass es hier heisse Quellen gibt! Das wird natürlich ausprobiert, in der Hoffnung das uns absorbierter Geruch nach faulem Ei die Mücken vertreibt. Denkste!
Geschafft schlafen wir ein. Morgen geht es dann zum Barguzin herunter. Der muss gequert werden, und dann beginnt die Route 110! Wir sind gespannt, denn wir haben schon von einigen Expedition gehört, die umkehren mussten aufgrund von Hochwasser...
PS: russische Leckereien
Mit Urheberrecht nimmt man es nicht so genau... |
Sprite Wassermelone/ Gurke: echt lecker! |
Bounty Ananas |
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