Heute ist allgemeiner Abreisetag im Oasis. Das Wetter ist seit Tagen zum ersten Mal schön und bei den meisten sind die (Wartungs-) Arbeiten abgeschlossen. Steve aus Kentucky und Wolfram aus Berlin haben sich entschlossen eine Weile zusammen gen Westen zu fahren. Obwohl man sich nur so kurz kennt fällt einem der Abschied nicht leicht, hat man doch eine schöne Zeit mit interessanten Gespräche und Lebensansichten verbracht.
Wir sind auch fertig gepackt, warten nur auf Darima - die Managerin - um die Zeche zu zahlen. So kommen wir erst gegen 11 Uhr bei Sonnenschein und angenehmen 25°C los.
Conni wurde mal wieder versetzt, dieses mal vom Reiseagenten. Also kann sie mit in die Stadt kommen. Da es anscheinend keine Helmpflicht in der Mongolei gibt, genießt sie das Freiluftkino als Steffs Sozia. Ich denke, dass wir hier einen neuen potentiellen Motorradfahrer rekrutiert haben!
Am Süchbataar-Platz (Parlamentsplatz) treffen wir auf Chris, der bereits in der Sonne schmorrt. Noch schnell ein paar Abschieds- bzw. Vorherbilder (das Nachher dann hoffentlich in 4 Wochen) bevor wir von Bildverkäuferinnen und Polizei flüchten müssen. Endlich geht es los!! Seit knapp einem Jahr Planung fiebern wir vier diesem Moment entgegen! Der Wettergeist ist positiv gestimmt und beschert uns nochmal 3°C mehr. Der Ulan Batorische Verkehrsgeist ist im Gegenzug weniger gut drauf. Wir quälen uns durch ein Verkehrsmoloch, die Lüfter laufen im Dauerbetrieb und unsere Anzüge werden zur Sauna. Nach ein paar Kilometern geben wir unsere Viererformation auf und verfallen dem Verkehrsanarchismus - jeder versucht im Einzelnen durch den engen Verkehr zu kommen. Gegenfahrbahn, Ausbremsen, Drängeln und Hupen sind probate Mittel.
Was wir in diesen Stunden atmen hat nicht viel mit Frischluft zu tun.
Aber auch das übelste Verkehrschaos hat ein Ende, und als wir von der Hauptstraße Richtung Norden abbiegen, wird es schlagartig ruhiger. Erstmal durchatmen.
Die nächsten 300 km sind dann der krasse Kontrast zur Hauptstadt. Die Enge der Stadt wird durch eine unwirkliche Weite abgelöst. Sanft geschwungene Hügel, welche aber locker 300 Meter Höhe erreichen können, wechseln mit schroffen Gebirgszügen ab. Die Sonne lässt das grün richtig strahlen. Ab und zu läuft das Wasser in den Talkesseln zu Seen zusammen.
Das Grün wird nur durchbrochen durch weiße Tupfer - die Gers bzw. Jurten. Oft steht heutzutage ein Auto oder Motorrad daneben. Die früheren Nomaden sind längst sesshaft geworden. Die großen Pferde-Herden werden durch mopedfahrende Hirten zusammengetrieben.
Apropos Tiere: in der Grassteppe treiben sich nicht nur Pferde, Rinder und Ziegen umher, sondern ab und zu flitzen auch Erdmännchen über die Straße. Auch ein Kamel hat einmal von der Seite gegrüßt!
Zwischen Ulan Batar und Süchbaatar - unserem heutigen Ziel - liegen ca. 230 km. Es gibt genau zwei Städtchen dazwischen, da bekommt man mal ein Gefühl von Einsam- bzw. Abgeschiedenheit. Wie mag wohl so ein Leben in einem Ger, abseits von jeglicher Stadt, aussehen? Was bedeutet für diese Menschen Glück und Zufriedenheit?
Wegen der schönen Städte braucht man nicht in die Mongolei kommen. Süchbaatar ist eine traurige Sandstadt. In den Straßen liegt Staub, Dreck und Sand. Die Gesichter der Menschen verraten ein schweres Leben.
Auf der Suche nach einem Hotel landen wir zunächst bei einem Krankenhaus, bei dem man sich sicher ist, nie da landen zu wollen. In der Nähe des Bahnhofs finden wir dann eine Bleibe. Vor zwar Jahren war das bestimmt mal ein Knaller. Jetzt strahlt es nur noch vergangenen Charme aus.
Amüsant ist, dass die junge Tresendame uns einen Katalog vorlegt in dem die einzelnen Zimmer mit Fotos präsentiert sind, so brauchen wir nur zu wählen und wissen bereits was uns erwartet.
Die Wahl fällt auf zwei Doppelzimmer im zweiten Stock. Mongolische Logik ist, dass vom Erdgeschoss eine Treppe in den ersten Stock führt, diese dort aber endet. Um in den zweiten Stock zu kommen muss man im ersten Stock zweimal abbiegen, um in ein neues Treppenhaus zu gelangen.
Die Zimmer entsprechen mehr oder weniger den Bildern. Die Bilder wurde augenscheinlich vor 6 bis 8 Jahren gemacht...
Da wir spät ankommen (gegen 21 Uhr), kommen wir erst gegen 21:30 Uhr auf die Straße, um ein Restaurant zu suchen. Ein einziges hat noch offen, dass will uns aber nichts mehr servieren. Da hilft auch nicht mehr betteln mit dem Google Translator.
Morgen geht es dann an die Grenze und weiter nach Ulan-Ude, der letzten großen Stadt auf unserer Reise...
PS: Wusstet ihr schon, dass in der Mongolei die Ambulanz mit Grünlicht auf dem Dach herumfährt?
Wir sind auch fertig gepackt, warten nur auf Darima - die Managerin - um die Zeche zu zahlen. So kommen wir erst gegen 11 Uhr bei Sonnenschein und angenehmen 25°C los.
Steve (links) und Wolfram brechen auf |
Qdu ist ready to go |
Conni wurde mal wieder versetzt, dieses mal vom Reiseagenten. Also kann sie mit in die Stadt kommen. Da es anscheinend keine Helmpflicht in der Mongolei gibt, genießt sie das Freiluftkino als Steffs Sozia. Ich denke, dass wir hier einen neuen potentiellen Motorradfahrer rekrutiert haben!
Conni und Steff beim Motorradfahreneinführungskurs :) |
Am Süchbataar-Platz (Parlamentsplatz) treffen wir auf Chris, der bereits in der Sonne schmorrt. Noch schnell ein paar Abschieds- bzw. Vorherbilder (das Nachher dann hoffentlich in 4 Wochen) bevor wir von Bildverkäuferinnen und Polizei flüchten müssen. Endlich geht es los!! Seit knapp einem Jahr Planung fiebern wir vier diesem Moment entgegen! Der Wettergeist ist positiv gestimmt und beschert uns nochmal 3°C mehr. Der Ulan Batorische Verkehrsgeist ist im Gegenzug weniger gut drauf. Wir quälen uns durch ein Verkehrsmoloch, die Lüfter laufen im Dauerbetrieb und unsere Anzüge werden zur Sauna. Nach ein paar Kilometern geben wir unsere Viererformation auf und verfallen dem Verkehrsanarchismus - jeder versucht im Einzelnen durch den engen Verkehr zu kommen. Gegenfahrbahn, Ausbremsen, Drängeln und Hupen sind probate Mittel.
Was wir in diesen Stunden atmen hat nicht viel mit Frischluft zu tun.
Startfoto am Süchbataar-Platz, von links: Paul, Jan, Chris & Steff |
Aber auch das übelste Verkehrschaos hat ein Ende, und als wir von der Hauptstraße Richtung Norden abbiegen, wird es schlagartig ruhiger. Erstmal durchatmen.
Das Grün wird nur durchbrochen durch weiße Tupfer - die Gers bzw. Jurten. Oft steht heutzutage ein Auto oder Motorrad daneben. Die früheren Nomaden sind längst sesshaft geworden. Die großen Pferde-Herden werden durch mopedfahrende Hirten zusammengetrieben.
Apropos Tiere: in der Grassteppe treiben sich nicht nur Pferde, Rinder und Ziegen umher, sondern ab und zu flitzen auch Erdmännchen über die Straße. Auch ein Kamel hat einmal von der Seite gegrüßt!
Pferdeeintrieb mit Moped |
Zwischen Ulan Batar und Süchbaatar - unserem heutigen Ziel - liegen ca. 230 km. Es gibt genau zwei Städtchen dazwischen, da bekommt man mal ein Gefühl von Einsam- bzw. Abgeschiedenheit. Wie mag wohl so ein Leben in einem Ger, abseits von jeglicher Stadt, aussehen? Was bedeutet für diese Menschen Glück und Zufriedenheit?
Wegen der schönen Städte braucht man nicht in die Mongolei kommen. Süchbaatar ist eine traurige Sandstadt. In den Straßen liegt Staub, Dreck und Sand. Die Gesichter der Menschen verraten ein schweres Leben.
Auf der Suche nach einem Hotel landen wir zunächst bei einem Krankenhaus, bei dem man sich sicher ist, nie da landen zu wollen. In der Nähe des Bahnhofs finden wir dann eine Bleibe. Vor zwar Jahren war das bestimmt mal ein Knaller. Jetzt strahlt es nur noch vergangenen Charme aus.
Amüsant ist, dass die junge Tresendame uns einen Katalog vorlegt in dem die einzelnen Zimmer mit Fotos präsentiert sind, so brauchen wir nur zu wählen und wissen bereits was uns erwartet.
Die Wahl fällt auf zwei Doppelzimmer im zweiten Stock. Mongolische Logik ist, dass vom Erdgeschoss eine Treppe in den ersten Stock führt, diese dort aber endet. Um in den zweiten Stock zu kommen muss man im ersten Stock zweimal abbiegen, um in ein neues Treppenhaus zu gelangen.
Die Zimmer entsprechen mehr oder weniger den Bildern. Die Bilder wurde augenscheinlich vor 6 bis 8 Jahren gemacht...
Da wir spät ankommen (gegen 21 Uhr), kommen wir erst gegen 21:30 Uhr auf die Straße, um ein Restaurant zu suchen. Ein einziges hat noch offen, dass will uns aber nichts mehr servieren. Da hilft auch nicht mehr betteln mit dem Google Translator.
Morgen geht es dann an die Grenze und weiter nach Ulan-Ude, der letzten großen Stadt auf unserer Reise...
PS: Wusstet ihr schon, dass in der Mongolei die Ambulanz mit Grünlicht auf dem Dach herumfährt?
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